Was ist ein Canadier, was ist ein Kajak, was ist ein Kanu?
Ein Kajak wird mit einem Doppelpaddel bewegt und ist im Normalfall für eine Person . Vorteil ist die bequeme Sitzposition mit Rückenlehne und das flotte Vorankommen. Ein Canadier ist ein offenes Boot, das mit einem Stechpaddel bewegt wird und bietet Platz für bis zu vier Personen. Vorteil ist der große Stauraum fürs Gepäck bei Mehrtagestouren. Kanu ist der Überbegriff dieser beiden Bootstypen.
Ein Canadier (geschrieben wird Canadier oder Kanadier) wird kniend oder aufrecht sitzend mit einem Stechpaddel auf dem Wasser bewegt. Die meisten Kanadier sind offen und zwischen vier und fünf Meter lang. Im Gegensatz zum Kajak vertragen Kanadier eine sehr hohe Zuladung. Bis über 350 Kg bei einem 5 m Kanu sind normal. Auf Grund der hohen Tragkraft und des Platzangebots bieten sich Kanadier vor allem für Expeditionen auf vielen Flüssen der Erde und auch für Familien an.
Je nach Einsatzbereich gibt es unterschiedliche Rumpfformen. Je weniger aufgebogen die Enden sind (weniger Kielsprung), desto besser der Geradeauslauf und desto schlechter die Wendigkeit. Ein guter Allroundkanadier hat einen leichten Kielsprung, das Boot bleibt so noch schnell und läuft gerade bei ausreichender Wendigkeit. Ein Wildwasserkanadier hat einen starken Kielsprung, um eine extrem hohe Wendigkeit zu gewährleisten.
Kanadier gibt es in allen Größen, 1-20 Personen, alles ist dabei. Am häufigsten verkauft werden 3 Sitzer, diese sind am vielseitigsten. Kanadiergrößen werden meistens in der amerikanischen Längeneinheit Fuss angegeben. 1 Fuss entspricht ca. 30 cm.
Tourenkajaks und Seekajaks
Tourenkajaks sind ihrem Namen entsprechend für längere Touren auf ruhigerem Flachwasser ausgelegt. Wenn Sie die Weite von Seen und Meeren und größeren Flüssen genießen, dann ist ein mit Doppelpaddel gefahrenes Tourenkajak Ihre Wahl.
Unter den Oberbegriff Tourenkajaks werden oft auch die Wanderkajaks gezählt: Allround-Talente mit breiten Einsatzzwecken, die aber bei sportlicheren Ambitionen an ihre Grenzen stoßen. Dafür bieten Wanderkajaks vor allem Einsteigern eine kippsichere, komfortable Alternative, die sich etwa durch gepolsterte Sitze und viel Beinfreiheit auszeichnet.
Für offene Gewässer mit intensiverem Wellengang und erfahrungsgemäß hohem Windaufkommen sind hingegen Seekajaks gedacht, die immer auch um eine entsprechende Sicherheitsausrüstung ergänzt werden sollten.
Sowohl Tourenkajaks als auch Seekajaks sind auf die Überwindung langer Strecken ausgelegt; dies wird durch Bauweise ermöglicht, die hohe Geschwindigkeiten im kräftesparenden Gleiten vorsieht. Das Design der Wanderkajaks zeichnet sich meist durch einen hochgezogenen Bug- und Heckbereich aus, damit die Sicherheit gewährleistet bleibt. Seekajaks sind deutlich flacher konstruiert, um wenig Windwiderstand zu bieten.
Tourenkajaks: Raum für Expeditionen
Tourenkajaks sind meist länger und etwas schmäler als Allzweck – Wanderkajaks; ihre Länge liegt zwischen 4,5 und 5 Metern. Die Sitze im Innenraum sind meist ungepolstert und auf eine ergonomische, aber sportliche Haltung hin konzipiert. In jedem Fall essenziell sind am besten stufenlos verstellbare Fußstützen (zur individuellen Fahreranpassung) und Schenkelstützen. Getränkehalter, rotierende Rückenlehnen und dergleichen kommen als Luxus dazu.
Der Stauraum des Tourenkajaks sollte auch auf mehrtägige Touren ausgerichtet sein. Hier unterscheiden sich die Modelle; Sie können bei Bedarf Tourenkajaks mit bis zu 150 l Gepäckvolumen finden. Tourenkajaks sollten natürlich wendig, dabei aber außerdem spurtreu sein, um lange, möglichst mühelose Gradeausfahrten zu meisten. Sie sind nicht ganz so kippstabil wie Wanderkajaks, ihre Endstabilität lässt aber dennoch viele Experimente und Techniken zu.
Seekajaks: das offene Gewässer ruft
Vom Tourenkajak zum Seekajak ist oft ein fließender Übergang. Mit Skeg oder Steueranlage aufgerüstet, wird mancher Tourenkajak schnell seetauglich. Wenn Sie allerdings hauptsächlich das Meer befahren wollen, lohnt sich die Anschaffung eines speziellen Seekajaks. Seekajaks sind länger (fünf bis fünfeinhalb Metern) und schmaler als Tourenkajaks; sie verfügen standardmäßig über eine Steueranlage und Lenzpumpe.
Entscheidend bei Seekajaks ist außerdem ihr Gewicht, welches durch das Material bestimmt wird. Hier liegt der Spagat: Das für Kajaks gern genutzte PE ist robust, aber schwer, laminiertes Fiberglas oder Kevlar/Carbon-Boote optimal leicht, aber deutlich weniger schlagfest. Hier müssen individuelle Prioritäten entscheiden: Sind Sie bereit, Ihr Seekajak sorgsam zu behandeln und auch während der Fahrt und vor allem bei Start und Landung behutsam zu fahren – oder nehmen Sie lieber mehr Gewicht beim Transport in Kauf, sind dafür aber auch für Reviere mit scharfen Felsen und hohem Salzgehalt bestens gerüstet.